Zusammen mit einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis gehen wir beim globalen Klimastreik am 15. 09. auf die Straße, um die Bundesregierung an ihre menschenrechtliche Pflicht, ihre Klimapolitik schnellstmöglich an der 1,5 Grad-Grenze auszurichten, zu erinnern. Ein schnelles Umdenken ist geboten, denn die Klimakrise ist schon längst eine akute Menschenrechtskrise.
Im Rahmen der weltweiten Amnesty Flagship Kampagne „Protect the Protest“ werden wir bei diesem Klimastreik auf das Recht zum Protest aufmerksam machen. Wir solidarisieren uns mit Aktivist*innen, die ihr Recht auf Demonstrationsfreiheit wahrnehmen und friedlich für die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels protestieren.
Dabei rufen wir dazu auf, folgende Petitionen zum Schutz von Klimaaktivist:innen zu unterzeichnen:
Angélique Decampe, Madagaskar
Die madagassische Menschenrechtlerin und Umweltschützerin Angélique Decampe setzt sich aktiv für den Schutz des Waldes von Vohibola ein. Am 5. Juli wurde sie in ihrer Wohnung von drei Männern mit dem Tode bedroht, nachdem sie Bilder von illegal geschlagenem Holz gemacht hat. Die Behörden müssen diese Drohungen gegen Angélique Decampe untersuchen und umgehend Maßnahmen zum Schutz von Umweltschützer*innen ergreifen.
Kanada: Indigene Landrechte bedroht
https://www.amnesty.de/mitmachen/urgent-action/kanada-kanada-indigene-landrechte-bedroht-2022-06-23
In Kanada sind Angehörige der Wet’suwet’en First Nation, die für ihre Landrechte kämpfen, von schweren Menschenrechtsverletzungen und Festnahmen bedroht. Indigene Sprecher*innen wenden sich gegen eine geplante Flüssiggas-Pipeline und haben dem Projekt nie zugestimmt. Angehörige der Wet’suwet’en und weitere Landrechtsverteidiger*innen mussten seit 2019 bereits drei Razzien durch schwer bewaffnete Polizeikräfte über sich ergehen lassen. Gegen 15 Personen läuft derzeit ein Strafverfahren wegen Missachtung einer gerichtlichen Verfügung, die die Polizei befugt, Personen zu entfernen, die bestimmte Baustellen besetzen. Angehörige der Wet’suwet’en berichten über alltägliche Schikanen und Einschüchterungsversuche seitens der kanadischen Polizei und privater Sicherheitsleute.
Shahnewaz Chowdhury, Bangladesh
Dem Ingenieur und Aktivisten Shahnewaz Chowdhury drohen im Falle einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Gefängnis, weil er friedlich sein Recht auf freie Meinungsäußerung wahrgenommen hat. Auf Facebook schrieb er, dass das Kohlekraftwerk der Stadt Banshkhali umweltschädigend sei und verurteilte die Ereignisse, bei denen nach Angaben bangladeschischer Organisationen während einer Protestaktion gegen das Kohlekraftwerk zwölf Menschen starben. Shahnewaz Chowdhury wurde auf der Grundlage des repressiven Gesetzes über die digitale Sicherheit (Digital Security Act – DSA) in Haft genommen.
Weitere Informationen
findet man bei der Amnesty International Koordinationsgruppe Klimakrise und Menschenrechte
und bei