Bosnischer Lyriker Stevan Tontic zu Gast bei Amnesty International in Gelnhausen
Musikalische Begleitung: Dr. Adnan Pintul
Mittwoch, 30.09.2020
um 19.30 Uhr
Ehemalige Synagoge
Brentano Straße 8
63571 Gelnhausen
Eintritt frei – Spenden erbeten
Die lyrische Aufarbeitung der Folgen von Krieg und Menschen-rechtsverletzungen steht im Mittelpunkt des literatischen Schaffens von Stevan Tontic. Musikalisch begleitet wird die Lesung, zu der die Amnesty Internatonal Gruppe Gelnhausen einlädt, von dem bosnischen Liedermacher Dr. Adnan Pintul.
Hier ein Artikel zu der Veranstaltung aus Vorsprung-Online und ein weiterer aus der Gelnhäuser Neuen Zeitung vom 13.10.2020.
Stevan Tontić, geb. 1946 in Sanski Most (Bosnien und Herzegowina), lebte als Schriftsteller und Übersetzer aus dem Deutschen in Sarajevo, wo er Philosophie studierte und als Lektor arbeitete. Heute wohnt er in Novi Sad (Serbien). Er hat dreizehn Lyrikbände, einen Roman, zwei essayistische Bücher sowie ein Reiseprosa-Buch veröffentlicht. Mehrere Jahre (1993 – 2001) verbrachte er im deutschen Exil, überwiegend in Berlin. Seine Lyrik wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Er erhielt mehrere Literaturpreise in Bosnien, Serbien, Rumänien und in der Tschechischen Republik. In Deutschland wurde er mit dem „Horst-Bienek-Förderpreis“ der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (2000), dem Preis „Literatur im Exil“ der Stadt Heidelberg (2001) und dem Reiner-Kunze-Preis (2019) geehrt.
Zu seinen wichtigsten Publikationen in deutscher Sprache gehören Handschrift aus Sarajevo (Weilerswist 1994, 1995 und 1998), Mein Psalm / Moj psalam (Berlin 1997), Im Auftrag des Wortes – Texte aus dem Exil (Weilerswist 2004) und Der tägliche Weltuntergang / Svakodnevni smak svijeta (Ausgewählte Gedichte, Klagenfurt 2015).
Tontic hat mit seinem umfangreichen lyrischen Werk, vor allem in seinem Buch Handschrift aus Sarajewo, ein literarisch-humanes Mahnmal gegen Krieg und Menschenrechts-verletzungen geschaffen. Er ist einer der bedeutendsten Lyriker des Balkans.
Stevan Tontic folgt einer Einladung des mit ihm befreundeten Autors Peter Völker aus Gründau. Er wird aus verschiedenen Lyrikbänden lesen und auch zu aktuellen Menschenrechts-fragen Stellung beziehen.
Die Veranstaltung findet unter Corona-Bedingungen statt; Mund- und Nasenschutzmasken sind mitzubringen.